Krebs erkennen, bevor Symptome entstehen? Bei einigen Krebsarten ist das möglich. Wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen meist besser.
In der Schweiz erkranken jedes Jahr mehr als 40’000 Menschen neu an Krebs. «Rund 40 Prozent dieser Krebserkrankungen könnten durch die Umsetzung des uns zur Verfügung stehenden Wissens verhindert werden», sagt Daniela de la Cruz, Geschäftsführerin der Krebsliga Schweiz. Damit gehört Krebs zu jenen Krankheiten, bei denen Präventions- massnahmen eine wichtige Rolle spielen.
Im Einzelfall ist die Ursache der Krebserkrankung zwar meistens nicht klar. Allerdings gibt es erwiesene Risikofaktoren für Krebs, wie Rauchen, Übergewicht, mangelnder Sonnenschutz oder negative Umwelteinflüsse. Der wichtigste Tipp, um das eigene Krebsrisiko zu senken: Nicht rauchen! Denn Tabak erhöht nicht nur das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, sondern ist auch ein Risikofaktor für 18 weitere Krebsarten. Mit der Rauchstopplinie bietet die Krebsliga eine wirkungsvolle Hilfe beim Ausstieg. Die Telefonnummer 0848 000181 steht auf jedem Zigarettenpaket und die Beratungsgespräche sind kostenlos.
Auch wenn das persönliche Risiko gesenkt werden kann, ganz vor der Erkrankung schützen kann man sich nicht. Krebs entsteht aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedener beeinflussbarer und nicht beeinflussbarer Faktoren. So spielen auch genetische Faktoren und der Zufall eine grosse Rolle. Gewisse Krebsarten können aber dank immer besserer Untersuchungsmethoden frühzeitig erkannt werden. Damit kann man Krebs nicht verhindern, aber man kann ihn in einem Anfangsstadium erkennen. Wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen grundsätzlich besser und die Behandlung ist oft einfacher und erfolgreicher.
Die Krebsliga empfiehlt allen Personen ab 50 Jahren die Darmkrebsfrüherkennung. Die wichtigsten Untersuchungsmethoden dazu sind der «Blut-im-Stuhl-Test» (alle zwei Jahre) oder die Darmspiegelung (alle zehn Jahre). Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs empfiehlt die Krebsliga regelmässig (in der Regel alle drei Jahre) einen Abstrich, der dann auf Zellveränderungen oder HP-Viren untersucht wird. Frauen ab 50 Jahren wird die Früherkennung von Brustkrebs mittels Mammografie empfohlen.
Idealerweise geschieht die Früherkennung im Rahmen eines systematischen Programms. Gewisse Kantone haben diese Programme für die Früherkennung von Brust- und Darmkrebs eingeführt. In Kantonen, die keine systematischen Screeningprogramme anbieten, empfiehlt die Krebsliga, sich bei der zuständigen Ärztin oder beim zuständigen Arzt über die Möglichkeiten zur Früherkennung zu informieren. Auch wer Symptome hat (zum Beispiel Hautveränderungen oder knotige Verhärtungen) oder zur Risikogruppe gehört (beispielsweise weil enge Familienmitglieder an Krebs oder dessen Vorstufen erkrankt sind), sollte mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen.
Unterstützung und kostenlose Beratung
· Krebstelefon: www.krebsliga.ch/krebstelefon
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